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Baumöhl

Kapelle der Schmerzhaften Muttergottes in Baumöhl

Ortsansicht von Baumöhl

Tschechischer Name: Podmolí

Fläche: 1.370 ha

Einwohner: 1910: 260 in 62 Häusern (230 Deutsche), 1930: 335 in 73 Häusern (122 Deutsche), 1961: 257 in 61 Häusern.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Lukov nad Dyjí (Luggau)

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo (Znaim)

Matriken: seit 1705 bei Luggau (Lukov)

Lage:

Baumöhl liegt 418 m über dem Meer nördlich des heutigen Nationalparks Podyjí/Národní park Podyjí. Nachbarorte sind im Westen Luggau (Lukov), im Osten Groß Maispitz (Mašovice) und im Norden Bezkov (Weskau).

Geschichte:

Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort 1433 als Besitz des Klosters Bruck.

1525 wurde der Ort „Baumöel“ geschrieben. Der Ort verödete im Dreißigjährigen Krieg bis auf 20 Untertanen. Im ursprünglichen Gemarkungsbereich liegen auch Burg und Gut Neuhäusl (Nový Hrádek).

Nach 1918 wurden viele tschechische Waldarbeiter angesiedelt.

Vertreibung 1945/46:
Am 9. Mai kamen tschechische „Partisanen“ in den Ort, unter denen es zu Misshandlungen und Vergewaltigungen sowie zur Erschießung von sechs Gendarmen und eines Soldaten kam. Einige männliche Einwohner wurden im Lager der nahe gelegenen Stadt Znaim (Znojmo) inhaftiert, wo sie weiteren Misshandlungen ausgesetzt waren. Am 20. Mai mussten alle deutschen Einwohner unter Zurücklassen der Wertsachen den Ort verlassen.
Von den Vertriebenen blieben 29 in Österreich, während sich die Restlichen in Deutschland (Baden-Württemberg und Bayern) ein neues Leben aufbauen mussten. Zwei wanderten in die USA aus.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: auf ca. 253 ha wurde um 1900 Ackerbau betrieben. Der Großteil der Gemeindefläche war jedoch von Wald bedeckt (986 ha). Eine entsprechende Rolle spielte daher auch die Waldbewirtschaftung.

Einrichtungen: einklassige Volksschule, Feuerwehr (1889).

Kulturerbe:

Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gottes mit halbkreisförmiger Apsis, 1753 unter dem Brucker Abt erbaut, mit einheitlicher barocker Ausstattung. Vesperbildgruppe um 1520. Die Kapelle wurde unter den Schenkungsgütern an das 1190 gegründete Prämonstratenserkloster Bruck erwähnt.

Ruine Neuhäusl (Nový Hrádek): siehe unter Luggau (Lukov).

Besonderheit:

Von der Franz-Josefshöhe an der Thaya gab es eine schöne Aussicht nach Österreich (bis Schloss Karlslust).

Persönlichkeit:

Marie Kraus (geborene Weidlinger) (*1928), Malerin der „Naiven Kunst“.

Weblinks:

Offizielle Seite (tschechisch)

Genealogie:

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