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Heumoth

Dorfansicht von Heumoth

Bild von Heumoth

Tschechischer Name: Sedlo

Fläche: 1.285 ha

Einwohner 1910: 395 in 75 Häusern (343 deutsche Ew.), 1930: 358 in 71 Häusern (188 deutsche Ew.), 1961: 131.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Číměř (Schamers)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1606 bei Schamers (Číměř)

Geschichte:

Heumoth ist ein Straßenangerdorf mit Neumühler- und Schmiedberger-Jägerei und liegt 5 km westlich von Neubistritz (Nová Bystřice).

1285 wurde Heumoth urkundlich erwähnt. Der Name kommt von „Hohe Maut“, da von 1197 bis 1282 hier am Schamerser Bach (Neumühlbach) die Grenze zwischen Böhmen und Österreich verlief.

Die Landwirtstochter Berta Jelinek wurde wegen eines Liebesverhältnisses zu einem französischen Kriegsgefangenen 1942 von einem NS-Sondergericht wegen „verbotenen Umganges“ zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt.

Vertreibung 1945/46:
Am 29. Mai 1945 wurden alle deutschen Einwohner von Heumoth durch zuvor mit Lastwägen in den Ort gekommenen tschechischen „Partisanen“ über die Grenze nach Österreich vertrieben. Eine der dabei genommenen Geiseln wurde später im Schlachthaus erschossen.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Anbau von Roggen, Hafer und Kartoffeln, Viehzucht (um 1900: 296 Rinder) und Waldwirtschaft (um 1900: 631 ha).

Gewerbe: Mühle („Gabler-Mühle“, 1300 beurkundet), Molkerei (1904), Kleingewerbe.

Einrichtungen: einklassige Schule (1875, 1903 Neubau), zuständiges Postamt in Schamers (Číměř), Freiw. Feuerwehr (1896), Landwirtschaftlicher Verein (1906).

Kulturerbe:

Kapelle St. Anna: 1894, mit Altarbild von Josef Mathauser. Zwei Glocken von Rud. Perner, Budweis, gegossen, bei Schamers (Číměř) eingepfarrt.

Wulfa-Kapelle, 1922.

Grausam-Kapelle.

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