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Urbantsch

Hauptstraße von Urbantsch

Rückseite der hl. Kreuz Kapelle

Flurkarte von Urbantsch

Tschechischer Name: Urbaneč

Fläche: 407 ha

Einwohner 1910: 84 in 20 Häusern (alle dt.), 1930: 114 in 20 Häusern (97 dt. Ew.), 1961: 71

heutige Gemeindezugehörigkeit: Peč (Petschen)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1790 bei Sitzgras (Cizkrajov).

Lage:

Das Dorf liegt an der Bahnlinie Zlabings (Slavonice) – Datschitz (Dačice), 3 km südwestlich von Datschitz (Dačice), in einer leicht welligen Landschaft an einem Bach in 468 m Seehöhe und unweit der Mährische Thaya. Im Süden des Dorfes erhebt sich der 563 m hohe Urbantscher Berg, der nach Osten abfällt und in eine Hochfläche übergeht. Sie wird von dem tiefen Thayagraben unterbrochen.

Geschichte:

Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1349. Urbantsch bildete mit dem nahen Lidhersch (Lidéřovice) ein gemeinsames Gut. 1453 wurde eine „Veste“ erwähnt. In deren Nähe wurde von der Grundherrschaft eine Bierbrauerei errichtet.

1780 wurde der Gutshof mit den dazugehörigen Länderein auf sechs Höfe aufgeteilt (Dominikalgemeinde). von 1850-1867 war Urbantsch Teil der Gemeinde Lidhersch (Lidéřovice). Außerdem gehörte es bis 1938 zum politischen Bezirk Datschitz (Dačice).

Urbantsch war zudem die einzige deutschsprachige Gemeinde aus dem Bezirk Datschitz (Dačice), die 1911 nicht in den Gerichtsbezirk Zlabings (Slavonice), sondern in den Gerichtsbezirk Datschitz (Dačice) eingegliedert wurde. In der NS-Zeit von 1938 bis 1945 gehörte der Ort im „Reichsgau Niederdonau“ dem neu gebildeten Landkreis Waidhofen a.d. Thaya an.

Am 6. Juni 1945 wurden die noch verbliebenen 66 deutschen Einwohner von zwei tschechischen „Revolutionsgardisten“ über Petschen (Peč) und Zlabings (Slavonice) nach Österreich vertrieben.

Wirtschaft und Infrastruktur:

In der landwirtschaftlich geprägten Gemeinde gab es auch Handwerker (Schuster, Schneider, Schmied).

Einrichtungen: zuständiges Postamt und Schule in Sitzgras (Cizkrajov), Schulbesuch aber auch in Petschen (Peč) (wegen der Nähe), Elektrifizierung 1931-1933, Armenhaus.

Kulturerbe:

Kapelle zum hl. Kreuz: erbaut 1803, eingepfarrt in Sitzgras (Cizkrajov).

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