Karl Hörmann
Prof. Dr. Karl Hörmann wurde am 23.Januar 1915 in Höflein an der Thaya in Südmähren geboren.
Nach seinem Schulweg maturierte Hörmann im Jahre 1933 am Gymnasium in Laa an der Thaya. Nun ging er an die katholisch-theologische Fakultät an der Universität Wien und studierte Theologie. Am 9.Juli 1939 wurde er zum Priester geweiht und schaffte es bis zum Ende des Krieges zum Kaplan. Während des Krieges im Jahre 1942 schloß er sein Doktoratsstudium mit der Promotion ab.
In den nächsten 5 Jahre tat er seinen seelsorglichen Dienst in der Pfarre Stockerau, wobei er weiter an wissenschaftlichen Themen arbeitete. Im Jahre 1950 begann er seine Lehrtätigkeiten an der Universität Wien und wurde 1953 bereits zum Professor der Moraltheologie. In all den Jahren fand er neben seinen Tätigkeiten in Lehre, Wissenschaft und Verwaltung immer noch Zeit und Energie für die priesterlichen Verpflichtungen, so war er im Kloster der Salesianerinnen und in der Laienapostolischen Bewegung tätig.
Dank seiner Engagement und seinen Verdiensten wurde er nicht nur Dekan der kath.-theol. Fakultät in den Jahren 1963/64 bzw. 1973/74 sondern auch 1966 zum Rektor der ganzen Universität gewählt.
Karl Hörmann veröffentlichte viele Beiträge, Artikel und sogar Bücher über moralische und sittliche Fragen. Besonders das Thema Frieden war Karl Hörmann ein besonderes Bedürfnis. So griff er viele Detailprobleme wie Wehrdienst, Wehrdienstverweigerung, Eid, Befehl, Widerstand und die Lehren über den „gerechten Krieg“ auf. Doch auch ökologische Fragen beschäftigten ihn so veröffentlichte er das Buch „Atomenergie im Widerstreit von Politik, Ökologie und Ethik“, worin er dank seiner Beobachtertätigkeit für den Heiligen Stuhl bei internationalen Konferenzen aus erster Hand berichten konnte.
Er wurde auch Vorsitzender der österreichischen Theologenkommission und in dieser Funktion brachte Hörmann 1973 das Buch „Kirche und zweite Ehe“ heraus, in welchem er die Lebensbereiche Ehe, Elternschaft und Familie genauer bearbeitet. Doch auch andere Themen der Ethik beschäftigten in in dieser Zeit, so die Abtreibung, der Beginn des menschlichen Lebens, Fragen über künstliche Befruchtung, Sterilisation und der Feststellung des Todeszeitpunktes.
Im Jahre 1986 gab Karl Hörmann nach seiner Emeritierung seine Abschiedsvorlesung. Nun begann Hörmann, der bereits Erfahrungen in geschichtlicher Forschung gesammelt hatte, sich mit seiner Heimat näher zu beschäftigen. So wirkte er beim Heimatbuch von Höflein an der Thaya mit und schrieb mehrere Aufsätze für das Südmährische Jahrbuch.
Für sein Wirken und sein Engagement wurde ihm im Jahre 1989 der Südmährische Kulturpreis verliehen.
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