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Franz Josef Lache

Franz Josef Lache wurde am 20.April 1887 in Braunbusch bei Neumark in Böhmen geboren.

Im Alter von 7 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Schönborn im Bezirk Neuhaus. Nach der Volks- und Bürgerschule ging er auf die staatliche deutsche Lehrerbildungsanstalt in Prag, denn bereits früh entschied er sich, dass der Schuldienst sein Beruf werden sollte. Aber auch die Heimatforschung zog ihn bereits als junger Mann in seinen Bann. So brachte er bereits früh das Buch „Sagen aus dem Bistritzer Bergland“ heraus und schrieb mehrere heimatkundliche Aufsätze. Diese veröffentlichte er meist in Zeitungen und volkskundlichen Zeitschriften.

In den nächsten Jahre unterrichtete er in Tieberschlag, Albern und Böhmisch Bernschlag. Während des 1. Weltkrieges wurde er nicht eingezogen, da er Lehrer war. Nach dem Krieg und er Eingliederung der Sudetenlande in die Tschechoslowakei wurde er Leiter der Volksschule in Sichelbach und ab September 1920 Lehrer an der Volksschule in Neubistritz. In dieser Zeit begann nun sein Kampf um das Volkstum. Er kämpfte um den erhalten von deutschen Schulen und brachte die Kinderzeitung „Heimatfreunde“ heraus um ein von tschechischen Behörden verbotenes Lesebuch zu ersetzten. Nachdem er im Jahre 1924 die Prüfung zum Buchwart bestanden hatte begann er damit eine Bücherei in Neubistritz einzurichten. Auch gründete Lache in den Bezirken Neuhaus und Neubistritz mehrere Ortsgruppen des Deutschen Kulturverbandes. Mit diesem half er z.B. den Schülern von Schönborn und Kaltenbrunn. Diese verloren nämlich ihre Volksschule und durch den Deutschen Kulturverband erhielten sie nun häuslichen Unterricht. Ab dem Jahre 1933 war er tätig in den Schulen von Hopfendorf und Neubistritz. Im Jahre 1938 musste er nach Niederösterreich fliehen, wurde aber nach dem Anschluß der Sudetenlande an das Deutsche Reich zum Ortsgruppenleiter bestimmt. Danach kam er nach Griesbach in den Kreis Zwettl.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde er als Ausländer entlassen und ging in das Flüchtlingslager Melk. Von dort fuhr er mit einem Flüchtlingszug nach Triftern und gründete dort eine Ortsgruppe dessen Flüchtlingsvertrauensmann er wurde. In den nächsten Jahren wurde er Schriftleiter der Zeitschrift „Südmährer“ und ab 1957 war er Kulturbeauftragter des Kreisrates Neubistritz. Weiters bearbeite er in vielen Abhandlungen und Arbeiten Persönlichkeiten aus der Geschichte und heimatkundliche Themen, welche er im Südmährischen Jahrbuch veröffentlichte. Zu seinen wichtigsten Artikel gehören:

  • „Sage und Wahrheit über die Herkunft der Witikonen“
  • „Neubistritz und die Grafen Slawata“ (1954)
  • „Freiherr Anton von Reisner“ (1955)
  • „Die Ausweisung aus Österreich“ (1959)
  • „Raabs die Mutter von Vistritz und Landstein“ (1960)
  • „Der verschwundene Handkoffer“ (1961)
  • „Vom süßen Brei“ (1961)
  • „Ein Mißverständnis“ (1963)

Besonders ist Lache zu verdanken, dass die künstlerischen Werke der Neubistritzer Malerin Paula Lutzenburger-Müllner photographisch festgehalten und somit für die Nachwelt gesichert wurden.

Für seine vielen Verdienste erhielt er:

  • die Ehrenurkunde des SL (1957)
  • das goldene südmährische Ehrenzeichen (1960)
  • die Ehrenurkunde des BHE (1961)
  • die Ehrenmitgliedschaft des Kreisrates Neubistritz (1967)
  • die Verleihung des Prof.-Josef-Freising-Preises (1968)
  • das große goldene südmährische Ehrenzeichen (1977)

Franz Josef Lache verstarb am 16. Mai 1979 in Neu-Ulm.

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