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Alt Petrein

Ansicht der Kirche St. Johannes im Zentrum von Alt-Petrein

Soldatendenkmal von Alt-Petrein

Altar der Kirche des Johannes des Täufers

Ansicht von Alt Petrein und der Kirche des Johannes des Täufers

Tschechischer Name: Starý Petřín

Fläche: 784 ha

Einwohner: 1910: 266 in 60 Häusern (264 Deutsche), 1930: 271 in 63 Häusern ( 240 Deutsche), 2010: 230.

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo/Znaim

Matriken: seit 1785

Lage:

Alt-Petrein liegt auf 430 m Höhe westlich von Frain (Vranov). Nachbarorte sind Schaffa (Šafov), Freistein (Podhradí nad Dyjí/Frejštejn), Neu-Petrein (Nový Petřín) und Jasowitz (Jasovice).

Geschichte

In einer Urkunde von König Johann wird Alt Petrein im Jahr 1323 das erste Mal erwähnt.
Damit teilt es die bekannten Ersterwähnungen der Orte [[|Edenthurn|Edenthurn (Vracovice)]], Oberfröschau (Horní Břečkov), Zaisa (Čížov) und Landschau (Lančov).
Entstanden ist Altpetrein vermutlich schon im 13. Jh.

In den folgenden Urkunden erfolgten verschiedene Namensnennungen: 1535 „Altkürchen Pettrein“, 1589 „Unterpetrein“ und seit 1632 „Alt Petrein“.

Im 16. Jh. wurde hier Maut von der Herrschaft eingehoben. 1535 bestand auch ein herrschaftlicher Hof. Nach einigen Quellen war der Ort um diese Zeit bereits verödet und wurde um 1550 neu angelegt.
Diese Neuanlage dürfte dann vermutlich während des Dreißigjährigen Krieges verwüstet worden sein.

Das als Runddorf angelegte neue Dorf an der heutigen Stelle entstand erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, während sich der alte Ort auf halbem Weg nach Freistein (Podhradí nad Dyjí) befunden hatte.
Die Pfarre in Altpetrein besteht seit 1785; davor war der Ort bei Schaffa (Šafov)) eingepfarrt. Zur Pfarre Altpetrein gehörten Neu Petrein (Novy Petřín) und Jasowitz (Jasovice).

Das aufgelassene Dorf Krösing: König Wladislaus II., der Jagellone, bestätigte 1493 die Ödung Krösing dem Leopold Kraiger von Kraigk, dessen Vater Wolfgang von Kraigk schon früher diese Ödung aus dem Lehensrecht entlassen hatte. Sie war in dieser Zeit in Zugehörigkeit der Freisteiner Herrschaft. 1561 verzichtete Wenzel Kraiger von Kraigk zugunsten seiner Untertanen auf den Anspruch des Absterberechtes. Ausdrücklich wird auch der Untertanenort „Kresing“ genannt. 1563 ließ derselbe Wenzel Kraiger die Ödung Krösing dem Adam Wolf von Kraigk verschreiben und dieser sofort wieder dem Wolf Strejna von Schwarzenau. Die Ödung wurde „Krösing“, „Grössing“ oder „Grösing“ geschrieben. Sie befand sich dort, wo heute noch der Grösinghof bei Stallek steht. Ähnliches ist in der Benennung der Mühle bei Alt Petrein, „Grössingmühle“, enthalten.

Um 1960 wurden im Rahmen einer Gemeindegebietsreform die Orte Neu Petrein (Novy Petřín) und Jasowitz (Jasovice) eingemeindet.

Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945/46:
Von den 75 deutschen Familien, die im Juni 1945 über die Grenze nach Österreich vertrieben wurden, blieb die Hälfte in Österreich. Die restlichen Familien mussten nach Deutschland weiter ziehen (Baden-Württemberg und Hessen).

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: auf den 487 ha Anbaufläche wurden in erster Linie Gurken angebaut. 224 ha der Gemeindefläche um 1900 waren hingegen von Wald bedeckt. Daneben wurde Viehzucht betrieben.

Gewerbe: in Alt-Petrein gab es wohl das übliche Kleingewerbe.

Einrichtungen: Volksschule (1817 anstelle eines hölzernen Gebäudes, 1893 erweitert, seit 1674 Unterricht belegt), Ländliche Fortbildungsschule (1922).

Kulturerbe:

Pfarrkirche St. Johannes d. Täufers: Im sogenannten „Bandanum-Büchel“, einem Rechtsbuch, welches im Gemeindearchiv verwahrt wird heißt es, dass die Kirche zu den 12 ältesten mährischen Kirchen gehört. Diese Quelle enthält Aufzeichnungen von 1535 bis 1674. Bereits um 1516 soll eine Kapelle bestanden haben. Der jetzige Zustand ist auf den Umbau von 1806 zurückzuführen.
Innenausstattung: Drei Altäre, Hauptaltar und Kanzel um 1750, Taufbecken um 1780, Turm mit zwei Glocken um 1770.

Marien-Kapelle mit Mariahilfalar von 1756.

Persönlichkeit:

Johann Pölzer (* 30. Jänner 1872; † 21. April 1934 Wien), Politiker und österreichischer Nationalratsabgeordneter (Sozialdemokrat).

Heimatkundliche Literatur:

Gregor, Gustav: Ortsgeschichte von Alt-Petrein, 1957.

Weblinks:

Genealogie:

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