Guttenbrunn
Tschechischer Name: Dobrá Voda
Fläche: 701 ha
Einwohner 1910: 424 in 71 Häusern (alle deutsch), 1930: 349 in 73 Häusern (341 deutsche Ew.), 2001: 37.
heutige Gemeindezugehörigkeit: Číměř (Schamers)
heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)
Matriken: 1664 bei Neubistritz (Nová Bystřice)
Lage:
Guttenbrunn liegt 6 km nördlich von Neubistritz (Nová Bystřice) auf 520 m Höhe. Das Straßendorf bestand aus den Ortsteilen Einhandelmühle, Marigel und Einschicht; Der Herrenteich umfasste 27 ha.
Geschichte:
1364 wurde Guttenbrunn als „Gvtepvnne“ urkundlich erwähnt (nach anderen Quellen 1381). Der größere Teil der Ortschaft gehörte zur Herrschaft Neubistritz (Nová Bystřice, ein kleinerer Teil zur Herrschaft Neuhaus (Jindřichův Hradec).
1405 mussten die einheimischen Bauern zum Erhalt des Spitals in Neuhaus (Jindřichův Hradec) beitragen.
Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrmals: „Gothenprvn“ (1429), „Gutnprvn“ (1541) und schließlich ab 1789 „Gutenbrunn“.
1848, nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft bildete Guttenbrunn eine selbständige Gemeinde im politischen Bezirk Neuhaus (Jindřichův Hradec).
Der Zweite Weltkrieg forderte 24 Opfer unter den Guttenbrunnern.
Vertreibung 1945/46:
Zwei Männer wurden am 29. Mai 1945 als Geiseln genommen und schwer misshandelt. Später wurden sie an der Straße von Guttenbrunn nach Schamers (Číměř) erschossen. Nach der Vertreibung blieben zwölf Familien in Österreich, während sich die restlichen Familien in Deutschland ein neues Leben aufbauen mussten.
Wirtschaft und Infrastruktur:
Die Bewohner waren Bauern, Handwerker und im besonderen Steinmetze.
Relativ früh entstanden auch Glashütten.
Gewerbe: Genossenschaftsmolkerei, Mühle, Ziegelei, Steinbruch, Kleingewerbe (Gasthäuser, Gemischtwarenhändler, Schmied, Schreiner, Binder, Maurer, Steinmetze).
Einrichtungen: einklassige, später zweiklassige Volksschule, zuständiges Postamt in Schamers (Číměř), Molkereigenossenschaft (1925), landwirtschaftliche Maschinengenossenschaft und Raiffeisenkasse.
Kulturerbe:
Kapelle St. Martin: 1768, mit Glocke von Franz Josef Scheichel, bei Neubistritz (Nová Bystřice) eingepfarrt.
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