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Heinrichschlag

Kapelle St. Maria

Tschechischer Name: Jindřiš

Fläche: 567 ha

Einwohner 1910: 271 in 44 Häusern (254 deutsche Ew.), 1930: 240 in 45 Häusern (209 deutsche Ew.), 1961: 150

heutige Gemeindezugehörigkeit: Rodvínov (Riedweis)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1705 bei Neuhaus (Jindřichův Hradec).

Lage:

Heinrichschlag ist ein Straßendorf und liegt 4 km östlich von Neuhaus (Jindřichův Hradec) auf 489 m Meereshöhe.

Die Bachsiedlung wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1790 war der Name Heinrichschlag gebräuchlich.

Gregor Tröscher aus dem Ort rief unter Kaiser Josef II. zur Frondienstverweigerung auf. Die Herrschaft von Neuhaus (Jindřichův Hradec) verurteilte ihn zu 100 Stockhieben Strafe. Den Rest seines Lebens verbrachte Tröscher in einem Armenhaus in Ottenschlag.

Vertreibung 1945/46:
In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai kamen sowjetische Soldaten und tschechische nationale Garden und begannen, deutsche Einwohner zu misshandeln. Dabei wurde ein sechsmonatiges Kind in den Dorfteich geworfen, wo es ertrank. Der Bürgermeister verübte Selbstmord bevor er verhaftet werden konnte. Am 29. Mai 1945 wurden 38 deutsche Familien (166 Personen) aus dem Ort vertrieben.

Heute ist Heinrichschlag in die Gemeinde Riedweis (Rodvínov) eingemeindet, die damals knapp an der Sprachgrenze im mehrheitlich tschechischsprachigen Gebiet lag.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Die Bewohner waren Bauern, Handwerker, Kleinlandwirte,
Es gab auch eine Mühle und mehrere Bauernteiche.

Einrichtungen: einklassige Schule von 1848, Armenhaus, Feuerwehr mit Feuerwehrhaus, zuständiges Postamt in Neuhaus (Jindřichův Hradec), Raiffeisenkasse.

Kulturerbe:

Marienkapelle (Kapelle Mariä Himmelfahrt oder zur Muttergottes): 1894 von Vinzenz Reisner neogotisch erbaut, anstelle der 1761/62 von Andreas Novotny erbauten Kapelle. Altarbild von Mathias Neubauer, Statuen hl. Petrus und hl. Paulus von Franz Stufleser. Früheres gutes Bild der hl. Maria jetzt im Haus Nr. 11. Die kleinere Glocke 1761, wahrscheinlich von J. G. Kiihner in Prag gegossen, hat die Aufschrift: „Richter Johannes Binder, Geschworener Gregorius Vogel“; die größere Glocke mit dem hl. Florian 1894 von Rudolf Perner in Budweis gegossen, trägt die Aufschrift: „Gewidmet von allen Gemeindeinsassen Karl Laufer, Gemeindevorsteher, Ignaz Binder 1. Rath, Joh. Neubauer 2. Rath.“ 1926/27 wurden von der Glockengießerei Rud. Perner, Budweis, zwei neue Glocken gegossen, bei Blauenschlag (Blažejov) eingepfarrt.

Gedenkstein für den „Bauernrebellen“ Gregor Tröscher.

Barocke Brücke über den Hammerbach (Hamerský potok) mit Statue des Hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1856.

Grenzsteine des Deutschen Ritterordens an der Ortsgrenze.

Persönlichkeit:

  • Gregor Tröscher (*1729, +1805 Ottenschlag), verweigerte unter Kaiser Joseph II. den Frondienst, „Bauernrebell“.

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