Höfling
Tschechischer Name: Dvoreček
Fläche: 234 ha
Einwohner 1910: 98 in 21 Häusern (89 deutsche Ew.), 1930: 109 in 20 Häusern (71 deutsche Ew.).
heutige Gemeindezugehörigkeit: Blažejov (Blauenschlag)
heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)
Matriken: seit 1701 bei Blauenschlag (Blažejov).
Höfling liegt 7,5 km östlich von Neuhaus (Jindřichův Hradec). Es handelte sich um einen Platzweiler mit Propsteihegerei. Höfling wurde zwar bereits im Jahre 1312 urkundlich erwähnt, jedoch durfte es sich bei dem späteren Ort um eine „Neugründung“ aus dem Jahr 1633 handeln. Eine ebenfalls bereits davor vorhanden Burg „Pittenhäusl“ wurde möglicherweise in den Hussitenkriegen zerstört. Der Ort war nach Blauenschlag (Blažejov) eingepfarrt und gehörte verwaltungstechnisch zum Ort Ulrichschlag (Oldřiš).
Im Zweiten Weltkrieg fiel ein Höflinger, ein anderer blieb vermisst.
Vertreibung 1945:
Einige Tage nach dem Einmarsch der russischen Soldaten kamen tschechische „Partisanen“ in den Ort. Der Bürgermeister wurde so schwer misshandelt, dass er in seiner Verzweiflung am 10. Mai, mitsamt seiner Frau und seinen beiden Töchtern, Selbstmord beging. Im nahe liegenden Propsteiwald wurden außerdem sechs deutsche Soldaten erschossen.
Am 30. Mai 1945 mussten alle Deutschen innerhalb einer halben Stunde ihre Häuser verlassen. Währenddessen wurden sie von den „Partisanen“ ausgeraubt. Alte und Kranke mussten während der Flucht auf Leiterwagen mitgenommen werden. Nur vier deutsche Familien durften vorübergehend bleiben. Diese erreichten einen Monat bzw. ein Jahr später ebenfalls als Vertriebene Österreich.
Wirtschaft:
Die Bewohner waren Bauern und Häusler.
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