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Margarethen

Ortsansicht von Margarethen

Tschechischer Name: Marketa

Fläche: 274 ha

Einwohner 1910: 203 in 43 Häusern (184 dt. Ew.), 1930: 175 in 42 Häusern (132 dt. Ew.), 1961: 114.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Písečné u Slavonic (Piesling)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1645 bei Neustift (Nové Sady).

Lage:

Margarethen ist als Straßendorf angelegt.
Das Dorf liegt auf einer Hochfläche ca. 3 km nordöstlich von Piesling (Písečné) in 507 m Seehöhe.

Geschichte:

Der Grundherr von Schneidau gründete 1651 einen Meierhof (Neuhof), um die Felder des 1626 im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Schönakwitz weiter zu bewirtschaften.
Dieser wurde 1685 an Gräfin Marie Margarethe Trautsohn verkauft und
um 1707/08 durch die Aufteilung der früheren Meierhofgründe des Grundherrn Maximilian Franz von Deblín als Margarethenhof belegt. Auf diese Weise entstanden 18 Wirtschaften (Bauernhöfe).

1718 hieß das Dorf St. Margarethen. Die Namensgebung ging entweder auf die alte aufgelassene Kapelle zurück, die der hl. Margarethe geweiht war oder wahrscheinlicher auf Marie Margarethe Trautsohn.

In der Mitte des 18. Jahrhundert wurde Margarethen als öde bezeichnet. 1786 nach Übernahme durch die Staatsgüterdirektion Klosterbruck wurde der Ort neu besiedelt und durch weitere Parzellierung des Meierhofes erweitert. Somit wurde das kleine Dorf im Grundbuch als doppelte Katastergemeinde geführt, Nr. 1-13 und 32 als Alt-Margarethen und Nr. 17, 31 und 33-39 als Neu-Margarethen.

Eingepfarrt und eingeschult war das Dorf nach Neustift, deren Volksschule 1919 nach Piesling (Písečné) verlegt worden war, um der tschechischen Volksschule Platz zu machen.

Vertreibung 1945/46:
Alle deutschen Einwohner von Margarethen wurden 1945 aus dem Ort vertrieben. 17 Familien blieben in Österreich, während die anderen sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen mussten. Eine Familie wanderte in die USA aus.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht), Kleingewerbe.

Kulturerbe:

Margarethenkirche: Ende 17. Jh., Kirchenschiff 10 m lang, 8,5 m breit; Presbyterium 4,5 m lang, 5 m breit mit Fünfachtel-Schluss. 1728 restauriert.

Anna-Kirche: von 1713, 17 m lang und 11 m breit Langhaus und 11 m langem Presbyterium, 1728 restauriert, 1788 geschlossen. Die Kanzel kam nach Rosec“, die Glocke von Margarethen nach Hosterschlag (Člunek).

Kapelle St. Bartholomäe.

Schlösschen auf dem Platz einer älteren Burg, 1777 abgebrannt.

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