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Neustift a.d. Thaya

Ansicht von Neustift von der Thaya aus

Tschechischer Name: Nové Sady

Fläche: 360 ha

Einwohner 1910: 153 in 29 Häusern (142 dt. Ew.), 1930: 148 in 32 Häusern (67 dt. Ew.), 1961: 123.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Písečné u Slavonic (Piesling)

heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)

Matriken: seit 1645.

Lage:

Neustift liegt ca. 11 km von Zlabings (Slavonice) am linken Ufer der mährischen Thaya auf einer steilen Anhöhe in 450 m Seehöhe oberhalb von Piesling (Písečné) und nur durch den Fluss getrennt. Neustift ist ein Straßendorf.

Geschichte:

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1349. Seit 1609 gehörte Neustift bis 1848 zur Herrschaft Piesling (Písečné). Der Pfarrsprengel umfasste die Orte: Qualkowitz (Chvalkovice), Wispitz (Bělčovice), Neu Hart (Nové Hobzí), Margarethen (Marketa) und Wenzelsdorf (Václavov). Die Gründung der Kirche dürfte 1369 erfolgt sein.

Vertreibung 1945/46:
Von den 229 Einwohnern des Dorfes konnte nur einer im Ort verbleiben. Insgesamt gingen 33 Vertriebene nach Österreich, 139 nach Deutschland und je einer wanderte in die Schweiz und die USA aus.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Die Einwohner lebten großteils von Forst- Vieh- und Landwirtschaft.

Schule: ursprünglich drei- später zweiklassige Volksschule (1843, Unterricht seit 1650 belegt), Schulbesuch der Kinder aus: Neustift und Margarethen (Marketa), Qualkowitz (Chvalkovice) und Wispitz (Bělčovice) bis 1875, Wenzelsdorf (Václavov) bis 1918, Piesling a.d. Thaya, Mudlau (Modletice) und Neu Hart (Nové Hobzí) bis 1902. Nach 1919 wurde die deutschsprachige Schule mit den Orten Neustift und Margarethen (Marketa) nach Piesling (Písečné) verlegt und eine zweiklassige tschechische Volksschule im Gebäude untergebracht.

weitere Einrichtungen: Armenhaus.

Kulturerbe:

Pfarrkirche St. Ulrich: spätgotischer Bau; Umbauten 1600 und 1735, wobei die Kreuzrippengewölbe im Langhaus und im fünfachtel-geschlossenen Chor eingezogen und mit Bandlwerkstuck verziert wurden. Zubau mit Dreiachtel-Schluss an der Nordseite; Sakristeianbau an der Südseite, darüber in den Chor sich öffnende Herrschaftsempore. Die alte Sakristei an der Westseite wurde 1700 zur Kalvarienbergkapelle umgebaut. Spätgotisches Westtor. Hochaltar und Seitenaltar im Chor erste Hälfte 17. Jh., zwei Seitenaltäre im Langhaus um 1775. Rokokokanzel Mitte 18. Jh.; Taufstein 18. Jh., darüber Bild der Taufe des Frankenkönigs durch Bischof Kilian 17. Jh. Im Innern der Kirche Schriftgrabsteine 1667, 1727, 1759; außerdem Ritterfigur 16. Jh. sowie klassizistische figurale Grabsteine. Die Fenster des Presbyteriums zeigen Bilder der Geburt Christi, den hl. Karl Borromäus und den hl. Eduard.

Pfarrhaus, 1776.

Katharinenkapelle/Kapelle zur hl. Katharina: einst freistehender achteckiger Turm mit Pyramidenhelm. Unter dem Turm und in einem angebauten klassizistischen Säulenbau befindet sich die Gruft der Fürsten Collalto, 19. Jh.

Kapelle zur hl. Theresia, 1927.

Nepomuk-Statue, 1772 (unter vier ca. 200 Jahre alten Linden).

Missionskreuz am Friedhofstor, 1781.

Besonderheit:

Hammerlinde: 1924 gemessener Umfang von 678 cm.

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