Romau
Tschechischer Name: Romava
Fläche: 441 ha
Einwohner 1910: 385 in 64 Häusern (alle dt.), 1930: 264 in 67 Häusern (233 dt. Ew.).
heutige Gemeindezugehörigkeit: Staré Město pod Landštejnem (Altstadt)
heutiger Verwaltungsbezirk: Jindřichův Hradec (Neuhaus)
Matriken: seit 1664 bei Neubistritz (Nová Bystřice).
Lage:
Romau befand sich 10 km südöstlich von Neubistritz (Nová Bystřice).
Geschichte:
Das Straßendorf wurde 1375 erstmals urkundlich als „Rabenau“ erwähnt. Der Ort wurde 1420 von den Hussiten zerstört. 1487 wurde Romau noch als verödet bezeichnet. Nachdem er 1575 an die Herrschaft Neubistritz (Nová Bystřice) gekommen war, wurde er wieder neu besiedelt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Romau 1619 von kaiserlichen Truppen und 1645 von schwedischen Truppen geplündert und verwüstet. Danach wurde es am Nordhang des Mühlberges wieder aufgebaut.
1880 wurde der 60 ha große Teich abgelassen, da der Damm schadhaft war. Stattdessen wurden Wiesen und ein Wald („Teichwald“) angelegt.
1929 wurde am Ortsende ein Grenzwachhaus gebaut.
Vertreibung 1945/46:
Am 28. Mai 1945 wurden alle deutschen Romauer nach Österreich vertrieben. Dort blieben ca. 74 Familien, während die restlichen 36 nach Deutschland gingen.
1948 wurde der nahe der Grenze liegende Ort vollständig abgetragen.
Wirtschaft und Infrastruktur:
Landwirtschaft und Gewerbe: Im Ort waren Bauern, Waldarbeiter, Hand-werker, Leinenweber, Stricker und Steinmetze ansässig. Angebaut wurden Getreide (kaum Weizen), Rüben, Kartoffeln, Klee und Flachs. Im Ort gab es bis 1900 eine Mühle. In den 1930er Jahren war darin ein Sägewerk eingerichtet.
In der Gegend waren mehrere Teiche.
Einrichtungen: zweiklassige Volksschule, Grenzwachhaus, zuständiges Postamt in Neubistritz (Nová Bystřice), Freiwillige Feuerwehr (1892).
Kulturerbe:
Kapelle St. St. Johannes von Nepomuk: eingepfarrt war Romau nach Neubistritz (Nová Bystřice).
Weblinks:
Romau in alten Ansichten und aktuelle Aufnahmen der Wüstung auf www.zanikleobce.cz (verschwundene Orte)
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