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Selletitz

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Tschechischer Name: Želetice u Znojma

Fläche: 637 ha

Einwohner 1910: 768 iin 131 Häusern (557 dt. Ew.), 1930: 572 in 146 Häusern (67 dt. Ew.), 2010: 275.

heutiger Verwaltungsbezirk: Znojmo (Znaim).

Matriken: seit 1672 bei Zerotitz (Žerotice).

Lage:

Selletitz (Želetice) liegt auf 224 Metern Meereshöhe und ist als Längsangerdorf angelegt. Nachbarorte sind Horní Dunajovice (Oberdannowitz) im Norden, Vítonice (Wainitz) im Süden und Chlupice (Chlupitz) im Nordosten.

Geschichte:

1320 ist der Ort unter den Lehensgütern des Olmützer Bistums erwähnt und wird als „Zeletycz“ 1351 erstmals mit einer „Veste“ beurkundet. Später erscheinen unter den häufig wechselnden Grundherrschaften die Namensformen „Selaticz“ (1384), „Seeletiz“ (1751), „Sellatitz“ (1846) und seit 1848 gleichbleibend „Selletitz“.

1548 wurde Selletitz durch Heinrich von Nachod mit Wainitz (Vítonice) vereinigt.

Nachdem das Dorf 1645 von schwedischen Truppen verwüstet worden war, hatte es nur noch drei Einwohner und wurde erst später wieder neu besiedelt.

1770 wurde anstelle der Burg ein Schlösschen errichtet.

1825 ging der Ort in den Besitz des Grafen Corynski über. 1838 wurde er von Carl Friedrich Kammel von Hardegg erworben. Der Bau der Zuckerfabrik 1870 förderte den wirtschaftlichen Aufschwung im Dorf.

Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Selletitz 1945/46: Die meisten deutschen Selletzitzer flohen vor den einsetzenden Exzessen durch die „Revolutionsgardisten“ oder wurden von diesen „wild“ über die Grenze nach Österreich vertrieben. Der in Znaim (Znojmo) inhaftierte Bürgermeister kam dort ums Leben. Zwischen Juli und September 1946 wurden die letzten hundert deutschen Selletitzer nach Deutschland abgeschoben.

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: Die Hardeggsche Großgutsverwaltung war maßgebend für die wirtschaftliche Lage des Dorfes. Auf 572 Hektar wurde Ackerbau betrieben. Um 1900 gab es an Weingärten 9,5 Hektar.

Gewerbe: Ziegelei, Mühle, Brauhaus (1680). Ende des 19. Jh. wurden im Ort auch ein Lagerhaus bzw. eine Raifeisenkasse (1893) sowie eine Zuckerfabrik (1870) gegründet. Im Ort gab es noch Perlmuttdrechsler, Gemischtwarenhändler, Schreiner und Schuhmacher.

Einrichtungen: Gemeindebücherei, Armenhaus, Post- und Telegraphenamt, Gendarmerieposten (1912), Elektrifizierung (1926), Haltestelle einer Buslinie nach Znaim (Znojmo) (1921). Ab 1891 hatte Selletitz auch eine eigene Volksschule sowie ca. ab 1900 einen Kindergarten.

Kulturerbe:

Filialkirche St. Jakob des Älteren Nebenaltäre hl. Maria und hl. Franziska. Glocke aus dem 17. Jh.

Schloss, 1770 erbaut, wurde 1862 abgebrochen.

Laudon-Denkmal im Schlosspark.

Persönlichkeit:

  • Ludwig Eckhart (*28. März 1890, 5. November 1938 Wien), Professor an der Technischen Hochschule.

Weblinks:

Genealogie:

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