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Unterthemenau

Knabenschule von Unter-Themenau

Kirche der Mariae Heimsuchung in Unter-Themenau

Ortsansicht von Unter-Themenau

Tschechischer Name: Poštorná

Fläche: 1.572 ha, 2.216 ha (ab 1930)

Einwohner 1910: 3.679 in 521 Häusern (1.059 dt. Ew.), 1930: 3.853 in 723 Häusern (189 dt. Ew.), 1961: 3.472.

heutige Gemeindezugehörigkeit: Břeclav (Lundenburg)

heutiger Verwaltungsbezirk: Břeclav (Lundenburg)

Matriken: seit 1688.

Lage:

Unterthemenau liegt westlich von Lundenburg (Břeclav) am Theimwald in 160 m Höhe.

Geschichte:

Das ursprünglich „THEMENAU“ genannte und urkundlich 1359 genannte Dorf ist um 1400 zugrunde gegangen. Das Liechtenstein-Urbar von 1414 nennt es verödet. Erst Hartmann von Liechtenstein führte um 1530 mit Hilfe kroatischer Siedler eine Neubesiedlung durch. Deshalb entstand unter anderem der Name „Unter-Krabattendorf“. Der Zusatz „Unter“ diente zur Unterscheidung von dem wenig später entstandenen „Ober-Krabattendorf“, dem heutigen Oberthemenau.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die kroatischen Bewohner assimiliert.
Die Ortschaft gehörte zur Herrschaft Feldsberg (Valtice) und war bis 1920 Bestandteil des Erzherzogtumes Österreich (unter der Enns) bzw. von Niederösterreich.
In der Tschechoslowakischen Republik von 1919 bis 1938 gehörte Unterthemenau zum politischen Verwaltungsbezirk Göding (Hodonín).

Am 5. Februar 1924 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben. Im nationalsozialistichen Deutschen Reich wurden Unter- und Oberthemenau zum „Markt Themenau“ zusammengeschlossen (1939-1945) und war als solcher Bestandteil des Landkreises Nikolsburg (Mikulov). Außerdem befand sich von 1944 bis Februar 1945 in Unterthemenau eine Zwangsarbeitslager für ungarische Juden.

Seit 1976 ist Unterthemenau in die Stadt Lundenburg (Břeclav) eingemeindet.

Siegel:

Ursprünglich vermutlich aus dem 16. Jahrhundert von Hartmann von Liechtenstein gewährt. Lilie (als Symbol Marias) zwischen Halbmond und Stern (Zeichen zum Sieg über die osmanischen Heere). Originalpetschafte der Gemeindesiegel seit dem 17. Jahrhundert befinden sich im Bezirksarchiv Lundenburg (Břeclav).

Wirtschaft und Infrastruktur:

Landwirtschaft: 502 ha von der Gemeindefläche wurden um 1900 ackerbaulich genutzt. Der größte Teil entfiel jedoch mit 722 ha auf Wald. Daher spielte neben der Landwirtschaft auch die Forstwirtschaft eine große Rolle.

Gewerbe: Kunstdüngerfabrik, Malzfabrik, Tonwaren- und Ziegelerzeugung.

Einrichtungen: Pfarrhaus, Volks- und Bürgerschule, Armenhaus, Knabenhort.

Kulturerbe:

Pfarrkirche Mariae Heimsuchung: Bemerkenswerter neugotischer Zentralbau von Karl Weinbrenner 1894-98 in Haustein mit glasierten, im Ort erzeugten Ziegeln; achteckige Kuppel, neugotische Einrichtung; Bildwerke von Josef Beyer. Keramische Werke.

Persönlichkeiten:

  • Ottokar Tomaschek (*06. Jänner 1879, +16. Dezember 1952 Buchen/Odenwald), Erzieher und Naturforscher.
  • Albin Kurtenacker (*12. August 1886 Unterthemenau, +01. April 1962 Wiesbaden), Chemiker und Professor an der TH Brünn.

Genealogie:

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