Emil Brichta
Das Stadtoberhaupt der Dreiflüssestadt Passau, Dr. Emil Brichta, entstammte einer alten mährischen Beamtenfamilie.
In Brünn, wo Dr. Brichta am 26.September 1915 geboren wurde, begann er auch das Studium der Rechts- Staatswissenschaften. In Prag schloß er dies mit dem Promotion zum Dr. jur. und am Leitmeritzer Oberlandesgericht mit der Referendarprüfung ab. Nach fünfjährigem Kriegsdienst und dem juristischen Vorbereitungsdienst in Wieden und Amberg in der Oberpfalz wurde er Rechtsstellenleiter beim Deutschen Gewerkschaftsbund in Amberg und in Passau. Hier in Passau wechselte er in den Gerichtsdienst über und fasste in der Gemeindepolitik Fuß. Seit 1956 gehörte er als CSU-Mann dem Stadtrat an, 1964 stellte er sich als Oberbürgermeisterkandidat zur Wahl und gewann sie – als erster Heimatvertriebener in einer kreisfreien Stadt Bayern. 1970 und 1978 bestätigten ihn die Passauer in seinem Amt. Die Stadt wuchs seit 1964 von 31 000 auf 50 000 Einwohner und die Gemeindeflur verdreifachte sich infolge von Eingemeindungen.
Dr. Brichta wird Kontakt zu allen Gruppen der Bürgerschaft und geradezu das „politische Gespür eines Volkstribunen“ nachgerühmt. Schwerpunkte seiner zielstrebigen Arbeit waren Förderung des Wohnungsbaues und Baulanderschließung, Verkehrs- und Innenstadtsanierung, Krankenhaus-, Schul- und Sportstättenbau, Förderung des Fremdenverkehrs, des Messewesens und der Wirtschaft. Weiters arbeitete er auf die Errichtung der siebenten Landesuniversität hin.
Seit 1970 ist Dr. Brichta Obmann des Bayrischen Städteverbandes für Niederbayern. Er ist auch im Deutschen Städtetag tätig und führte den Vorsitz im Verein für Ostbayrische Heimatforschung. Außer einer italienischen und einer päpstlichen Auszeichnung trägt er den Bayrischen Verdienstorden, das Ehrenzeichen des DRK und den Ehrenring des Stadt Passau sowie die Silberne Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung.
Emil Brichta verstarb am 12. Juni 1997 im Alter von 81 Jahren.
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