Menü

Erwin Zajicek

Erwin Zajicek

Erwin Zajicek wurde am 22. November 1890 in Fröllersdorf (Jevišovka) geboren.

Als Zajicek fünf Jahre alt war, übersiedelte seine Familie nach Bratelsbrunn (Březí). Dort besuchte er die Volksschule und anschließend das k.k. Staatsgymnasium in Nikolsburg (Mikulov). Dort fasste er den Entschluss Lehrer zu werden und besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Wien-Strebersdorf, wo er die Reifeprüfung ablegte. 1910 trat Zajicek in den Schuldienst ein. So lehrte er in den Volksschulen von Nikolsburg (Mikulov), Pohrlitz (Pohořelice), Pollau (Pavlov) und Neusiedl (Novosedly). Im Mai 1914 unterzog er sich in Krems der Bürgerschullehrerprüfung.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Zajicek im Jänner 1915 in die k.u.k. Armee einberufen und nahm als Offizier an den Kämpfen bei Lublin und bei Trient teil. Dort wurde er verwundet und wurden später mit der Großen Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Nach dem Ende des Krieges und der Errichtung der Tschechoslowakischen Republik lehrte er bis 1920 in Neusiedl (Novosedly) und in Feldsberg (Valtice) an der Bürgerschule.

Politisch gehörte Zajicek der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei an und wurde für diese in den Jahren 1925, 1929 und 1935 in die tschechoslowakische Volksvertretung gewählt. Weiters war er Kreisobmann des Wahlkreises Iglau und Obmannstellvertreter der Landesparteileitung. Er versuchte aktiv durch Zusammenarbeit mit der Regierung die Situation der deutschen Bevölkerung zu verbessern, was aber letztlich durch die Mehrheit tschechischer Parteien verhindert wurde. Am 2. Juli 1936 wurde Zajicek zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt was ihm trotz der Tatsache, dass er Regierungsmitglied war, kaum Handlungsspielraum ließ. Nach dem Anschluss der deutschsprachigen Gebiete an das Deutsche Reich unter nationalsozialistischer Herrschaft 1938 war Zajicek Hauptschullehrer in Znaim (Znojmo), wo er von der Geheimen Staatspolizei verhört wurde.

Im Jänner 1942 wurde Zajicek zur deutschen Wehrmacht einberufen und trat im Rang eines Hauptmanns als Führer einer Kompanie den Dienst an. Er war Kommandant des Staudammes Sporoze, wurde im April 1945 von den Russen in Melk gefangen genommen und nach Armenien gebracht. Er wurde aber bereits im Dezember 1946 aus der Gefangenschaft entlassen und traf mit seiner Familie in Wien wieder zusammen. Von dort übersiedelte er nach Poysdorf in relativer Nähe der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze, wo er von 1947 bis 1955 als Hauptschullehrer wirkte.

In den Jahren nach 1945 galten seine Bemühungen der Erinnerung an die Heimat. Von 1962 bis 1974 führte er den „Dachverband der Südmährer in Österreich“ und ließ in Klein-Schweinbarth das Südmährerkreuz und ein „Südmährerhaus“ errichten. Auch verfasste er mehrere Artikel und Beiträge für Fachzeitschriften, Zeitungen und den „Südmährer“. Weiters veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel „Über Kritik – Eine pädagogische Abhandlung“.

Für seine Verdienste erhielt Erwin Zajicek :

  • das Südmährische Ehrenzeichen in Gold (1962)
  • den Ehrenbrief der Heimatlandschaft Südmährens (1967)

Erwin Zajicek verstarb am 29. Oktober 1976.

zurück zu Persönlichkeiten von A-Z, zurück zu Themenbereiche oder Politik