Hans Reutter
Hans Reutter wurde am 30.November 1884 in Altstadt (Staré Město pod Landštejnem) bei Neubistritz (Nová Bystřice) geboren.
Seine Familie zog bald nach seiner Geburt nach Neubistritz (Nová Bystřice). Seine Jugend verbrachte Reutter großteils bei seiner Großmutter in Zlabings (Slavonice), wo er bereits sehr früh durch die historischen Bauten ein Interesse für Geschichte entwickelte.
Nach der Grundschule besuchte Reutter das Gymnasium in Brünn (Brno). 1903 maturierte er und begann im gleichen Jahr an der Universität Wien ein sprachlich-historisches Studium. 1907 schloss er dieses mit dem Doktorat ab und wurde 1908 als Professor an der Staatsgewerbeschule in Brünn (Brno) eingestellt. Dort lernte er den Heimatforscher Bertold Bretholz kennen, was ihn darin bestärkte sich mehr mit der Geschichte Südmährens zu befassen. Bald begann er geschichtliche Aufsätze und Bücher zu verfassen. So erhielt er für sein Werk „Geschichte der Stadt Zlabings“ deren Ehrenbürgerschaft. Seine Aufsätze wurden in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen abgedruckt, was seinen Bekanntheitsgrad steigerte. Aufgrund seines Schreibstils hatte Reutter die Gabe wissenschaftlich-historische Themen präzise und doch für ein breiteres Publikum verständlich zu machen.
Aber nicht nur wissenschaftlich war Reutter tätig. Er war auch Geschäftsführer des „Mährischen Gewerbevereins“ und Schriftleiter des von diesem Verein herausgegebenen Fachblattes. Nebenbei betreute er eine Bücherei mit 30.000 Bänden.
Am 27.Mai 1909 heiratete Reutter die Zlabingser Bürgertochter Maria Großmann. Im Zweiten Weltkrieg fiel sein Sohn 1942 an der Ostfront. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Zlabings (Slavonice) starb Reutter’s zurückgebliebene alte Mutter. Sie verhungerte wahrscheinlich. In Donauwörth/Bayern fand Reutter als Lehrer eine Anstellung.
Hans Reutter verstarb nach einer Lungenentzündung am 22.Juli 1950 in Donauwörth.
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