Hans Schmid
Der Komponist Hans Schmid (20. November 1893 – 27. Mai 1987) war Musik-Feldwebel beim Reiner Regiment. Er wurde in Klein Tajax bei Znaim in Mähren geboren.
Bereits als 10jähriger schrieb Hans Schmid seine ersten Tanzmusik-Kompositionen, welche unter den älteren Musikern Aufsehen erregten. Der Vater erkannte die besondere musikalische Begabung seines Sohnes. Um diese bestmöglich zu fördern, schickte er den jungen Hans in die städtische Musikschule nach Znaim. Hans Schmid hat im Alter oft erzählt, wie er in diesen Jahren, in denen er das praktische und theoretische Rüstzeug für seine spätere Laufbahn bekam, Woche für Woche den 4 km langen Weg von seinem Elternhaus in die Musikschule zurücklegte – zu Fuß! Seine Leidenschaft für die Musik ließ ihn die Strapazen dieser langen Märsche, die er bei Wind und Wetter zu bewältigen hatte, leicht ertragen.
Aufgrund der bescheidenen Verhältnisse seiner Familie drohte leider sein Talent ungefördert zu bleiben. Doch glücklicherweise gab es einen Lehrer Schmids an der Znaimer Musikschule, der das Talent seines Schülers erkannte, und seine Hilfe anbot. Es war der ehemaligen Leiter der „Fürst-Auersperg-Kapelle“ in Salzburg Josef Winkler. Dieser schickte seinen Zögling zum Militärkapellmeister Hilderich Pinl, dem damaligen Leiter der Regimentsmusik des Salzburger Stammregimentes IR 59 „Erzherzog Rainer“.
Aus dem jungen Burschen, der von seinen Musikkameraden wegen seiner Jugend nur der „Bua“ gerufen wurde, sollte schon bald ein anerkannter Musiker, Arrangeur und später auch Dirigent werden. Mehr als bloße Anerkennung, nämlich musikalischen Ruhm bis weit über die Kreise seines Regiments hinaus erlangte Hans Schmid wenige Jahre später.
Man schrieb das Jahr 1915, der 1. Weltkrieg war über Europa hereingebrochen, und verschlug Schmid nach Galizien. Dort, in der Nähe der kleinen Provinzstadt Chorlupy, entstand, in einer von Granattreffern arg beschädigten, orthodoxen Kapelle, sein bis heute wohl meistgerühmtes Werk – der „Rainer-Marsch“. Uraufführung des Liedes war am 11.09.1915 im Schloß von Olyka (Galizien). Die vierte Strophe wurde nach dem Ersten Weltkrieg eingefügt. Der Rainermarsch war in der Gendarmerie Schule Oberösterreich II Linz-Ebelsberg das am meisten gesungene Marschlied, da der überwiegende Teil dieser Einheit aus Salzburg stammte, zumal in diesem Bundesland keine Formationen der B-Gendarmerie stationiert waren.
Bestärkt durch diesen erhofften, aber in seinen Ausmaßen doch überwältigenden Erfolg, setzte Hans Schmid seine kompositorische Tätigkeit fort. Während sein Rainermarsch in den Jahren und Jahrzehnten nach seiner Uraufführung einen wahren Siegeszug rund um die Welt antrat, und bis heute zu Recht als einer der großen österreichischen Traditionsmärsche gilt, reifte Hans Schmid zu einem Komponisten von großer schöpferischer Bandbreite und beinahe unermüdlicher Schaffenskraft.
Sein Lebenswerk umfasst über 250 Werke, darunter an die 70 Märsche, über 30 Konzertstücke (Idyllen, Tongemälde, Charakterstücke, Konzertpolkas etc.), Bravourstücke für Solo-Instrumente, an die 30 Konzertwalzer, aber auch eine Vielzahl von Liedern, Salonorchesterliteratur und auch 3 Operetten. (zum Werkeverzeichnis)
Hans Schmid, der gebürtige Mährer, fand in Salzburg eine neue Heimat. Er wirkte bei verschiedenen Musikkapellen in Stadt und Land Salzburg als Kapellmeister, so z.B. in Tamsweg, Seethal, Strasswalchen und Salzburg-Maxglan. Über dies leitete er in Salzburg sein eigenes Salonorchester.
Obwohl Hans Schmid – aus existenziellen Gründen und schweren Herzens – in den 50er Jahren Östereich verließ, und sich mit seiner Gattin Hedwig in Salt Lake City (USA) niederließ, blieb er in seinem Herzen ein patriotischer, leidenschaftlicher Österreicher, der stolz darauf war, aus dem „Heimatland der Musik“ zu stammen und sich als kultureller Botschafter seiner Heimat in der neuen Welt verstand.
Ur-Text von Musik-Korporal Josef Schopper (mehrfach geändert)
1
Hoch Regiment der Rainer, als tapfer allbekannt,
wir schützen uns’re Heimat und unser Vaterland.
Wir Siegen oder sterben, für unser Heimatland,
die Feinde wir verderben, hoch Salzburg, unser Land!
2
Hoch Regiment der Rainer, wir stehen fest zur Wehr,
wir stürmen und wir schlagen, mit Kolben und Gewehr.
Die Feinde müssen weichen, sie kennen uns’re Hand,
kein Regiment desgleichen, hoch Salzburg, unser Land!
3
Vom Inn bis zu den Tauern, reicht unser Heimatland,
kein Feind soll es erschauen, mit Waffen in der Hand.
Kein Feind kann uns bedrohen, so lang’s noch Rainer gibt,
denn Mut in Kampfeslohen zeigt, wer die Heimat liebt!
4
Habt Acht!
Der Weltkrieg hat gefordert, viel tapf’res Rainerblut,
mit rauher Hand zertrümmert, so manches Hab und Gut.
Am Feld der Ehre blieben, getreu bis an das End,
fünftausend Kameraden, vom Rainer-Regiment!
Ruht!
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