Heinrich Landesmann
Heinrich Hieronymus Landesmann wurde am 9.August 1821 in Nikolsburg geboren.
Er war Literaturkritiker, Erzähler, Dramatiker, Lyriker, Essayist, Journalist. Landesmann ging unter dem Pseudonym „Hieronymus Lorm“ in die Literaturgeschichte ein.
Ab seinen 16. Lebensjahr litt er unter einer voranschreitenden Taubheit, die trotz langer Kuren in Teplitz nicht aufzuhalten war. Auch eine Pianistenausbildung musste er frühzeitig aufgeben, da eine Lähmung ihm keine andere Wahl ließ. Aber auch als er 1881 völlig erblindete nahm ihm das nicht seinen Lebens- und Schaffungswillen. Er überwand all diese Schwierigkeiten und erfand sogar eine nach ihm benannte Fingerzeichensprache(„Das Lormsche Fingeralphabet“).
Bereits 1840 und 1841 druckte das „Niederösterreichische Morgenblatt“ erste Gedichte von ihm ab und im Jahre 1843 entstand sein Poem „Abdul“. Leider herrschte im damaligen Österreich strenge Zensur und so zog Landesmann zu seinem Bruder nach Berlin, wo er für die nächsten Jahre nur unter seinem Pseudonym seine Werke veröffentlichte.
Im Revolutionsjahr 1848 kehrte er nach Wien zurück und in den Jahren von 1850 bis 1873 war er dann in der Redaktion der „Wiener Zeitung“ tätig.
Trotz seiner Behinderung heiratete er im Jahre 1856 Henriette Frankl und hatte mit ihr drei Kinder. Nach einer Operation 1867 verbesserte sich sein Sehvermögen leider nur für kurze Zeit. So zog er 1873 nach Dresden und schließlich 1892 nach Brünn.
Dort verstarb Landesmann am 30.Dezember 1902.
Zu seinen Werken gehörten:
- Abdul, 1843
- Am Kamin, Berlin 1856
- Auf dem Einsamen Schlosse, 1887
- Ausserhalb der Gesellschaft, 1881
- Das Leben Kein Traum, Breslau 1887
- Der Abend zu Hause, Breslau 1881
- Der Ehrliche Name, Dresden 1880
- Der Fahrende Geselle, Leipzig 1884
- Das Forsthaus (Drama), 1875
- Der grundlose Optimist (Essay), Wien 1894
- Der Naturgenuss. Eine Philosophie der Jahreszeiten, Berlin 1876
- Die Alten und die Jungen (Drama), 1875
- Die Muse des Glücks und Moderne Einsamkeit, Dresden 1893
- Die Schöne Wienerin, Jena 1886
- Ein Kind des Meeres, Dresden 1882
- Ein Schatten aus Vergangenen Tagen, Stuttgart 1882
- Ein Zögling des Jahres 1848, Wien 1855
- Erzählungen des Heimgekehrten, Prag 1851
- Geflügelte Stunden. Leben, Kritik, Dichtung, Leipzig 1875
- Hieronymus Napoleon (Drama), 1875
- Intimes Leben, 1860
- Gedichte, Hamburg 1870
- Natur und Geist im Verhältnis zu den Kulturepochen, Teschen 1884
- Neue Gedichte, Dresden 1877
- Novellen, Wien 1864
- Philosophisch-Kritische Streifzüge, Berlin 1873
- Späte Vergeltung, Hamburg 1879
- Todte Schuld, Stuttgart 1878
- Vor dem Attentat, Dresden 1884
- Wanderer’s Ruhebank, Leipzig 1881
- Wien’s Poetische Schwingen und Federn, Wien 1847
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