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Josef Binder

Josef Binder

Josef Binder wurde am 12. August 1847 in Schamers geboren. Alle Kinder, bis auf den jüngsten Ferdinand der das väterliche Haus geerbt hatte, zogen von Schamers weg. Nach der Volksschule besuchte Binder das Gymnasium in Neuhaus, wo er im Jahre 1868 die Maturitätsprüfung ablegt. Noch im gleichen Jahr besuchte er in Prag das Priesterseminar. Bereits im Jahre 1872 wurde er zum Priester geweiht. In den nächsten Jahren war er in Marienbad, Lanz, Asch und ging im November 1882 in die Heiligen-Geist-Kirche nach Prag. Bereits zwei Monate später wurde er Vizedirektor des Prager Priesterseminars, wo er über 14 Jahre tätig blieb.

Im Jahre 1896 wurde er Domherr und von Kaiser Franz Josef zum königlichen Domherr ernannt. Danach erfolgte seine Ernennung zum Konsistorialrat, zum päpstlichen Hausprälaten und im Jahre 1907 zum Dom-Kustos. Doch seine Verdienste liegen nicht nur im kirchlichen Bereich. So regte er die Regulierung des Gatterschläger Baches und die Verbesserung der von diesem Bach durchfloßenen Wiesen an. Nur dank ihm und seinen ständigen Anfragen und aus Ausführungen war es zu verdanken, dass sich Ort und Land einigen konnten.
Doch mit diesem Erfolg gab sich Josef Binder noch nicht zufrieden. Weiters ebnete er den Weg für eine Obstbaumschule (1893), welche er aus seinem eigenen Vermögen großzügig unterstützte. Andere Pläne wie die Errichtung einer Tabakfabrik und einer Landwirtschaftlichen Winterschule konnte er leider aufgrund von Widerständen nicht verwirklichen. Auch der Vorschlag die Schamers an die Eisenbahnlinien anzuschließen schlug fehl.

Im Jahre 1905 begann er Spenden für eine Verschönerung der Pfarrkirche des hl. Ägyidus in Schamers zu sammeln. So wurde der Hauptaltar restauriert und der Laurentiusaltar gebaut. Auch hier half er mit seinem Privatvermögen mit. Weiters schaffte er, wiederum großteils mit dem Vermögen der Domkapitularen, eine neue Glocke an, zu deren Einweihung er in einem Rollstuhl gebrachten werden musste, da er erst vor kurzem eine schwere Krankheit überstanden hatte.

Ab dem Jahre 1908 war Binder schon schwer von Krankheit gezeichnet, aber er brachte dennoch das Buch „Heimatkunde von Schamers“ heraus, dessen Inhalt er mühsam selbst zusammengetragen hatte.
Er brachte das Buch auch noch auf eigene Kosten heraus und schenke jeder Familie in Schamers und jeder Schule in der Umgebung ein Exemplar.

Kurz vor seinem Tod wurde Josef Binder noch die Ehrenbürgerschaft seines Heimatortes Schamers verliehen. Josef Binder verstarb am 12. Oktober 1912 in Prag, wo er auch begraben wurde.

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