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Leopold Kleindienst

Leopold Kleindienst

Leopold Kleindienst wurde am 27. März 1920 in Guldenfurt (Brod nad Dyjí) geboren.

Mit 10 Jahren nahm er Klavierunterricht und bereits fünf Jahre später vertrat er seinen Vater als Organist in der Kirche von Guldenfurt. Mit 16 Jahren erhielten er gemeinsam mit seinem Bruder vom Vater Unterricht in Helikon und Kontrabass.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach rückte Kleindienst 1940 zum Regiment Nr. 131 mit Standort in Nikolsburg (Mikulov) ein. Dort war er bis zum Fronteinsatz bei der Regimentsmusik tätig. Nach der Schlacht bei Stalingrad erhielt die 44. Infanteriedivision bei der Neu-Aufstellung 1943 in Belgien den Namen „Reichsgrenadierdivision Hoch- und Deutschmeister“, den vorher nur das Regiment 134 getragen hatte.

Nach der Vertreibung aus Guldenfurt verschlug es Kleindienst nach Hessen, wo er
als Kontrabassspieler in amerikanischen Tanzkapellen sein Auskommen fand. Ab 1952 war er Mitglied des Orchesters des Palmengartens in Frankfurt. Dieses verließ er 1954 und fand ein festes Engagement beim Städtischen Pforzheimer Orchester. Bis dahin hatte Kleindienst in den vier Jahren seit 1950 Kontrabass an der Musikhochschule in Frankfurt studiert. Doch bereits 1955 wechselte er zum Städtischen Mainzer Orchester. Zum 100jährigen Jubiläum dieses Orchesters schrieb er dessen Chronik und arrangierte eine Ausstellung. Im Jahr 1976 wurde ihm der Titel eines Kammermusikers verliehen.

Aus gesundheitlichen Gründen ging Kleindienst 1980 in den Ruhestand und kümmerte sich nun als Ortsbetreuer seiner Heimatgemeinde Guldenfurt. Diese Funktion hatte er seit 1979 inne und führte dieses Amt bis 1991 aus. Er sammelte und archivierte umfangreiche Materialsammlungen und typographische Manuskripte. Diese überließ er sowohl dem Südmährerhof in Niedersulz als auch dem Archiv in Geislingen.

Aufgrund seiner Leistungen für seine Landsleute und seine Heimat erhielt Kleindienst 1986 den Prof.-Josef-Freising-Preis und im Jahre 2006 den Südmährischen Kulturpreis.

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