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Ludwig Czech

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Als zweitältestes von 7 Kinder wurde Ludwig Czech am 14.Februar 1870 geboren. Sein Vater hatte in Lemberg ein kleines Cafehaus gepachtet, konnte sich aber nur mühsam damit über Wasser halten, so daß er dann wieder in seine Heimatstadt Brünn zurückging.

Ludiwg Czech studierte an der Wiener Universität die Rechte, mußte sich aber während seines ganzen Studiums selbst erhalten. Er war ein ausgezeichneter Stenograph und arbeitete in seiner freien Zeit in der Kanzlei eines Brünner Rechtsanwaltes.

Das entscheidende Erlebnis, das ihn für die Gedankenwelt des demokratischen Sozialismus gewann, war die Bekanntschaft mit Viktor Adler, der als Arzt Stellung und Karriere aufgegeben hatte um den Arbeitern zu helfen. Dasselbe tat auch Ludwig Czech, so wurde er Sozialdemokrat mit Leib und Seele und ließ sich nach seinem Studium zunächst als Advokaturskonzipient, dann als Rechtsanwalt in Brünn nieder. Czech wurde bald ein beliebter und angesehener Verteidiger und seine besondere Liebe gehörte dem Arbeiterbildungsverein in Brünn, dessen Bibliothek er aufzubauen half.

Verhaftungen, Verfolgungen und Verurteilungen blieben Czech in den Jahren der politischen Bestätigung nicht erspart. 1929 übernahm er das Ministerium für soziale Fürsorge, und damit ein Amt, das geradezu für ihn geschaffen war. Im Hungerwinter 1932/33 hatte die Arbeitslosenziffer mit 920.000 ihren Höhepunkt erreicht und Ludwig Czech erzwang einen Regierungsbeschluß, das ledige Personen wöchentlich 10 Kronen, Verheiratete 20 Kronen in Lebensmittelanweisungen erhielten. Dafür bürgerte sich der Name „Czechkarten“ ein.
Im Zuge einer Regierungsumbildung übernahm Dr. Czech im Februar 1934 das Ministerium für öffentliche Arbeiten und übergab das Fürsorgeministerium dem tschechischen Sozialdemokraten Alfred Meissner, der es streng nach den Czechschen Grundsätzen leitete. 1939 legte er sein Ministeramt nieder, konnte sich aber nicht dazu durchringen, ins Ausland zu gehen. Mitte März 1942 kam Dr. Czech mit einem Transport in das Konzentrationslager Theresienstadt, wo er am 19.August 1942 starb.

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