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Oskar Franz Scheuer

Oskar Franz Scheuer wurde am 1. Dezember 1876 in Znaim (Znojmo) als Sohn eines Trödlers geboren.

Er studierte von 1896-1900 Medizin an der Universität Wien und im Jahre 1900 an der deutschen Universität Prag. 1903 promovierte er zum Dr. der Medizin und im selben Jahr wurde er Aspirant. Schon 1906 wurde er Sekundararzt. Durch Fleiß und Fachwissen erarbeitete er sich 3 Jahre später den Posten des Abteilungsassistenten und des Assistenzarztes.
Im Jahre 1910 schied er aus dem Krankenhaus aus um eine Praxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten zu eröffnen.

Trotz mosaischer Abstammung war er Mitglied der freiheitlich und deutsch national orientierten Wr. Burschenschaft Fidelitas. Hier legte er eine umfassende Sammlung studentengeschichtlicher Objekte an sowie eine reiche und umfassende Bibliothek.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verarmte er und musste sich daher von seiner Sammlung trennen. Diese wurde dennoch zum Grundstock des 1939 in Würzburg gegründeten Institutes für Studentengeschichte.

Scheuer veröffentlichte zahlreiche dermatologische und gynäkologische Werke. Seine größte Bekanntheit jedoch erlangte er durch seine studentengeschichtlichen Arbeiten. Hierbei versuchte er den burschenschaftlichen Gedanken unter Berufung auf dessen großdeutsch-liberale Wurzel mit dem Judentum zu versöhnen und somit gegen den vordringenden Antisemitismus anzukämpfen.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Scheuer Opfer der rassenideologischen Verfolgungspolitik. 1941 wurde er in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert und dort ermordet.

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