Rudolf Lachmayer
Rudolf Lachmayer wurde am 13.August 1899 in Groß Tajax geboren.
Nach der Volksschule ging er in das k.k. Staatsgymnasium in Nikolsburg. Während des 1. Weltkrieges kämpfte er von 1917 bis zum Zusammenbruch der Monarchie an der Front. Nach seiner Rückkehr ging er zurück zu Schule und legte am 7. Juli 1920 seine Reifeprüfung ab. Nach kurzem Studium in der Deutschen Universität in Prag, wo er einen schweren Unfall hatte, entschied er sich für den Lehrberuf und maturierte im Jahre 1921 an der Lehrerbildungsanstalt in Trautenau. Durch die Minimierung des deutschen Schulwesen fand er nicht sofort eine freie Stelle und so war er für einige Zeit Heimlehrer.
Er unterrichtete in Schulen in Joslowitz, Schiltern, Chwallatitz, Lissowitz und zweimal in Groß Tajax. Im Jahre 1933 wurde er bezichtigt politische Umtriebe nachzugehen und so nach Mährisch Rothwasser strafversetzt. Erst nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Jahre 1938 konnte er in seine Heimat zurückkehren und wurde Kreisschulrat, welchen Posten er auch bis zum 8. Mai 1945 behielt. Nach der Vertreibung versuchte Lachmayer in Kärnten wieder Fuß zu fassen und arbeite dort fast 10 Jahre lang in verschiedenen Hilfsarbeiten, bis er endlich 1955 wieder als Lehrer arbeiten durfte. Bis zu seiner Pensionierung erreichte er den Rang eines Hauptschuldirektors.
Rudolf Lachmayer war schon immer ein begeisterter Turner gewesen und so wurde er auch frühzeitig als Turner und Organisator des südmährischen Volksturnens anerkannt. Bereits 1920 gründete er in seiner Heimatgemeinde einen Turnverein und wurde dessen Obmann und sogar Turnwart des gesamten Turnbezirks Joslowitz. Sonst betätigte er sich an Singbewegungen und half beim Aufbau der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Kärnten. Wiederholt trat er als Vortragender und Sprecher hervor.
Als Lehrer und geschichtsinteressierter Mensch schrieb er im Laufe der Jahre viele Abhandlungen, Aufsätze und Artikel, von denen viele im „Südmährischen Jahrbuch“ und im „Südmährer“ erschienen sind.
Von seinen Artikel wären besonders zu nennen:
- „Heimweh“ (1932)
- „Über die Waidmannssprache “ (1937)
- „Chwallatitz“ (1963)
- „A Mutzerl Solz, a rupferne Pfoad und gtakhait“ (1966)
- „Stammvater Krok und sein Geschlecht“ (1968)
- „Der Stier ist los“ (1970)
- „Die Frau am Herd“ (1972)
Zum Dank für sein Wirken für seine Heimat wurden Rudolf Lachmayer im Laufe der Jahre viele Ehrungen zuteil:
- das Südmährische Ehrenzeichen in Gold (1963)
- das goldene Ehrenzeichen der SLÖ (1965)
- die Adalbert-Stifter-Plakette (1974)
- der Südmährische Kulturpreis (1975)
Rudolf Lachmayer verstarb am 4.Februar 1993 in Klagenfurt.
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