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NS-Zeit (1938-45)

Vor und im 2. Weltkrieg

Im Münchner Abkommen wurde mit Zustimmung der Westmächte (F, GB) im Herbst 1938 die Abtretung der mehrheitlich deutschsprachigen Gebiete der ČSR an das Deutsche Reich geregelt. Die deutschen Regionen Südmährens um Znaim, Nikolsburg, und Zlabings und dem südböhmischen Neubistritz wurden Teil Niederösterreichs (Niederdonaus). Am 15. März 1939 besetzte Hitler-Deutschland auch die tschechischen Gebiete, die Slowakei wurde selbstständig. Die besetzten Gebiete wurden zum „Protektorat Böhmen und Mähren“ mit deutscher Führung und tschechischer Marionettenregierung. Endziel war die „Germanisierung“ des Raumes. und damit eine „Auslöschung“ des nationalen Gegenübers. Die tschechischen Universitäten wurden 1939 geschlossen, Juden und Roma verfolgt und ermordet, viele Tschechen arbeiteten in der deutschen Rüstungsindustrie.

Im Mai 1942 verübten tschechische und slowakische Fallschirmjäger einen Anschlag auf den stellv. Reichsprotektor und Architekten der „Endlösung“ Reinhard Heydrich. Als Vergeltung dafür wurden die Ortschaften Lidice und Ležaky zerstört, die männlichen Bewohner erschossen, die Kinder entweder ermordet oder der „Eindeutschung“ zugeführt.

1940 hatte Großbritannien eine tschechoslowakisch Exilrepräsentanz unter der Führung des 1938 zurückgetretenen Präsidenten Edvard Beneš anerkannt. Sie verfolgte von Beginn an weitreichende Aussiedelungspläne für die Deutschen. Die Aussiedelung wurden auch vom Widerstand im Protektorat vehement eingefordert. Die sudetendeutschen Sozialdemokraten im Exil unter der Führung von Wenzel Jaksch kämpfte erfolglos dagegen an. Im Juli 1942 bekannten sich die Briten zum „Transfer“ der deutschen Minderheiten aus Mittel- und Osteuropa, danach auch Amerikaner und Sowjets.

(Text von Brigitta Appel und Niklas Perzi)